Dinoland - 05 - Hetzjagd durch die Zeit (2 of 3) by Frank Rehfeld

Dinoland - 05 - Hetzjagd durch die Zeit (2 of 3) by Frank Rehfeld

Autor:Frank Rehfeld [Rehfeld, Frank]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bastei Verlag
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


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»Es ist unglaublich«, flüsterte Professor Sondstrup fast andächtig, während er neben dem reglosen Seismosaurus auf und ab ging. »Neununddreißig Meter, und das fehlende Schwanzstück dürfte auch noch einmal gut zwei Meter gemessen haben, eher mehr.

Wahrscheinlich haben wir wirklich ein Exemplar der größten Tiergattung vor uns, die es je auf der Erde gab.«

Auch nachdem sie den Seismosaurus mit den Blendgranaten zu einer Richtungsänderung getrieben hatten, hatte der Gigant noch mehrere Minuten lang durchgehalten und war gut eine Viertelmeile weitergestapft, ohne allerdings jemanden zu gefährden. Dabei war er immer langsamer geworden, bis das Betäubungsmittel schließlich seine volle Wirkung entfaltet hatte.

Noch einmal hatte der Erderschütterer seinem Namen alle Ehre gemacht, als er in die Knie gesackt und dann vollständig zusammengebrochen war, um kurz darauf bewußtlos liegenzubleiben. Die Dosis an Betäubungsmittel war zum Schluß hoch genug gewesen, eine ganze Elefantenherde einzuschläfern.

Erst nachdem sich die Soldaten vergewissert hatten, daß von dem Tier keinerlei Gefahr mehr drohte, war Sondstrup gelandet, und auch weitere Wissenschaftler und Tierärzte waren eingetroffen. Sie hatten den Saurier gründlich untersucht, sich vor allem aber um die Schwanzwunde gekümmert, aus der der Seismosaurus noch immer Blut verlor. Die Verletzung war zu schlimm, als daß die Blutung von allein aufhören würde, und selbst der Gigant würde früher oder später an Blutverlust sterben, wenn sie ihm nicht halfen.

Die klassischen medizinischen Methoden mußten hier alle versagen. Selbst an der Stelle, an der das Ende abgetrennt worden war, maß der Schwanz noch mehr als einen halben Meter. Das Glied hätte abgebunden werden müssen, was bei diesem gewaltigen Umfang jedoch ebenso unmöglich war wie jede andere Form von Druckkompressen oder dergleichen.

Die einzige praktikable Lösung hatte Sondstrup vor Abscheu fast den Magen umgedreht, doch sie hatte funktioniert. Mit einem Schweißbrenner hatten sie die Wunde ausgebrannt und zugleich die offenen Adern und Venen versiegelt. Immer noch stand das Bild vor Sondstrups Augen, wie die Flammen über die Schnittstelle geleckt hatten, und der Geruch nach verbranntem Fleisch hing auch jetzt noch in der Luft, doch wenigstens bestand keine Gefahr mehr, daß der Saurier verblutete.

Damit waren die Probleme aber noch längst nicht gelöst. Sie konnten den Saurier schließlich nicht einfach hier liegenlassen »Das wird nicht klappen«, behauptete der Pilot, der Sondstrup hergeflogen hatte, und beobachtete kopfschüttelnd die Bemühungen, das gigantische Tier mit Kranwinden auf einen Tieflader zu hieven. Es handelte sich um ein Spezialfahrzeug, das gewöhnlich Panzer oder ähnlich schwere Lasten transportierte. Im Vergleich mit dem Seismosaurus wirkte es geradezu lächerlich klein und zerbrechlich. »Genausogut könnte man versuchen, Al Bundys Schwiegermutter auf dem Gepäckträger eines Fahrrads zu transportieren.«

Sondstrup grinste flüchtig. »Haben Sie einen besseren Vorschlag, wie wir das Tier zurückbekommen? Außerdem müssen wir uns beeilen; es wird sicherlich nicht mehr lange bewußtlos bleiben.«

Der Pilot gab keine Antwort.

Professor Sondstrup beobachtete aufmerksam, wie massive Stahlseile um den Körper des Sauriers geschlungen wurden. Insgesamt drei Kranwinden begannen damit, das Tier in die Höhe zu wuchten. Jede von ihnen war mit gleich vier Seilen verbunden. Ein Knirschen und Ächzen ging durch die Konstruktion, als die Winden anzogen.

Sie schaffte es, den Seismosaurus etwa um einen halben Meter anzuheben, dann verwandelte sich das Knirschen in das schrille Kreischen reißenden Metalls.



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